Citroën C1 ev'ie-Umbau
Der C1 war am ersten Blick ein Auto zum Verlieben und nachdem
ich meinen Fuhrpark damit erweitert habe ging es auch schon los...
Mir war bei einer Messung aufgefallen dass beim Laden einzelne
Zellen über 4 Volt geladen werden was für LiFePo4 Akkus auf keinen
Fall gut ist denn die Ladeschlussspannung liegt bei 3,6 Volt.
Die Ladesschlussspannung wird geregelt von der BMS die vorne
verbaut ist und diese regelt die Spannung über ein Remote-Poti
im Zivan-Lader hinten in der Reserveradmulde.
Ich habe schleunigst der BMS die Regelung abgenommen und statt
dem Remote-Poti ein normales Spindelpoti eingebaut und eine Lade-
Schlusspannung von 91 Volt fix eingestellt.
Da mein C1 erst ca. 3000 km drauf hatte wurden die Akkus zum Glück noch
nicht allzu oft überladen aber diese fatale Einstellung in der BMS mit einer
Ladeschlussspannung von 105 Volt wurde bei allen Umbauten im Werk so
eingestellt.
Einige tausend Kilometer später war plötzlich beim Wegfahren ein ratterndes
Geräusch zu hören und der C1 bewegte sich nicht mehr weg.
Es stellte sich heraus, dass die beim Umbau verwendete starre Verbindung
ihre Zähne, die in die Getriebewelle eingreifen, abgenutzt waren.
Es musste eine neue Verbindung gemacht werden aber diesmal eine flexible
und so ließ ich mir eine Scheibe drehen die an der Motorwelle montiert wurde
und wo dann eine originale C1-Kupplungsscheibe darauf montiert wurde.
Diese Konstruktion hält nun schon 15.000 km ohne Probleme.
Jetzt dachte ich, es sind alle Umbaufehler
ausgemerzt aber da gab's beim Fahren ein
starkes Ruckeln und dann bleib er sogar
stehen mit einer Fehlermeldung im
Display. Diesmal lag es am Drehgeber der
hinten am Motor sitzt.
Am Drehgeber ist die Schlitzscheibe mit
drei Schrauben befestigt und diese sind
aber nicht gesichert und lockern sich oder
fallen sogar raus, wie bei mir passiert.
Jetzt sind sie fest eingeklebt.
Mit der Reichweite war ich allerdings nicht sehr zufrieden aber es sind ja nur Akkus mit
12,8 kWh Energie verbaut. (25x160Ah)
Da dieses Fahrzeug nur eine Zulassung als 3 Sitzer hat und ich es sowieso nur maximal
als Zweisitzer verwende, habe ich zusätzliche 8 kWh Akkus im hinteren Fußraum verbaut
und für diese Zellen einen eigenen Balancer entwickelt und gebaut.
Zusätzlich wurde noch ein zweiter Lader eingebaut der bis zu einer Spannung von
88 Volt lädt und den Rest macht der Originallader alleine, wo durch den geringen
Strom das balancieren besser gelingt. Der Zivan ist ja in der Reserveradmulde verbaut
und da es im Sommer dort beim Laden unangenehm heiß wird hat er noch einen
kleine Zusatzlüfter bekommen in der Abdeckung zum Kofferraum.
Jetzt sollte noch wie bei meinen anderen Fahrzeugen eine Anzeige kommen die mir die
aktuelle Leistung und den Batteriestand sowie jede einzelne Zelle anzeigt.
Da die Original-BMS einen seriellen Stecker besitzt über den alle Daten ausgelesen
und auch Parameter verändert werden können war hier mein Interesse groß....
Ich habe herausgefunden wie ich die Zellspannung der einzelnen Zellen abfragen kann
und diese dann für meine Anzeige verwenden kann.
Wenn man der BMS über den seriellen Stecker mit 38400 baud hexadezimal
"0x01 0x03 0x00 0x4A 0x00 0x22 0xE4 0x05" schickt bekommt man hexadezimal
alle Spannungen der einzelnen Zellen zurück.
(an dieser Stelle sei erwähnt, dass es links einen PayPal-Spenden Button gibt :)
Zusätzlich wurde dann noch ein Strom-Shunt eingebaut und ein paar Temperaturfühler.
Jetzt kann man immer auf einen Blick sehen wie es mit der Leistung und dem Akkustand
aussieht. Über den Touchscreen kann man zwischen mehreren Ansichten wählen.
Es mussten dann natürlich im Curtis-Motorkontroller noch Parameter verändert
werden da sich ja die Batteriekapazität geändert hat und auch die Ladeleistung
mußte angepasst werden damit die original Batterienazeige BDI auch wieder
richtig anzeigt und das Fahzeug nicht wegen vermeindlich leeren Akku stehen
bleibt.
Ich habe auch die Rekuperation aktiviert, die original deaktiviert oder nur ganz
schwach eingestellt war.
Auch die elektrische Standheizung (Durchlauferhitzer) mit 3kW musste raus
und wurde durch eine Diesel-Standheizung ersetzt und wird, wenn möglich, mit
Biodiesel betrieben.
Da ich meist nur mit einer Leistung zwischen 8-12 kW fahre, fand ich es schade
diese wertvolle Energie aus den Akkus einfach zu verheizen.
Ich hab mir eine Sitzheizung für den Zigarettenanzünder hineingelegt und so
brauche ich die Dieselstandheizung eigentlich nur um die Scheiben frei zu
bekommen.